Die vom Landesamt für Feuerschutz eingeführte Feuerschutzwoche wurde seit den 50er Jahren zum Anlaß genommen, der Bevölkerung den Fortschritt der Wehr in Ausrüstung und Ausbildung zu demonstrieren. Bei spektakulären Übungen wurde einer großen Zahl interessierter Bürger die Einsatzfähigkeit und das auf hohem Niveau stehende Können der Herzogenauracher Wehrmänner eindrucksvoll vor Augen geführt. Die in den letzten Jahren zurückgegangenen Brandfälle sind außerdem ein eindrucksvoller Beweis für die wirkungsvolle Aufklärungsarbeit im vorbeugenden Brandschutz. Die Anschaffung der folgend aufgeführten Geräte kennzeichnet deutlich die Aufwärtsentwicklung der Wehr:
1958 Löschfahrzeug 16
1961 fahrbares Trockenpulver-Löschgerät , P250
1962 Drehleiter 22 (gebraucht von der Berufsfeuerwehr Nürnberg)
1962 VW-Bus als Vorausfahrzeug und Mannschaftswagen
1964 Olschadenanhänger
1966 Löschfahrzeug LF8 mit TS8
1966 Rüstgeräte
Der Atemschutz wurde mit der gleichen Energie betrieben und stets auf dem neuesten Stand gehalten, so dass die Wehr nach den derzeitigen Gegebenheiten als voll einsatzfähig bezeichnet werden kann. Nur dem großen Verständnis des 1. Bürgermeisters Hans Maier für die Sorgen der Wehr und einem dem Feuerschutzgedanken gegenüber aufgeschlossenen Stadtrat ist es zu danken, dass die Feuerwehr mit ihrer Ausrüstung der Entwicklung gerecht werden konnte.
Seit 1954 haben es 1. Vorstand Xaver Binkl und mit ihm zusammen Kommandant Heinrich Fink meisterhaft verstanden, eine hervorragend ausgebildete Feuerwehr für Herzogenaurach auf die Beine zu stellen. Es ist ihnen auch gelungen, das Bild der Feuerwehr in der Öffentlichkeit in das rechte Licht zu rücken. Mit 1.150 Mitgliedern war die Feuerwehr außerdem zum größten Herzogenauracher Verein geworden.
Im April 1970 wurden H. Fink und X. Binkl zum Ehrenkommandant bzw. Ehrenvorstand ernannt. Jakob Wirth (1. Vorsitzender) und Karl-Heinz Schalk (Kommandant) traten als Nachfolger in Positionen ein, die von der starken Persönlichkeit ihrer Vorgänger geprägt worden waren.
Nach zähen Verhandlungen mit den Verantwortlichen der Stadt Herzogenaurach unter der Leitung des Gespanns Wirth Schalk ging 1975 ein langersehnter Wunsch der Freiwilligen Feuerwehr Herzogenaurach in Erfüllung: eine neue Feuerwache wurde ihrer Bestimmung übergeben.
Unsere neue Feuerwache
Lange Zeit war man auf der Suche nach einem geeigneten Standort für die neue Feuerwache gewesen. Wäre es nach dem Willen einiger Stadträten und nach Bürgermeister Maier gegangen, so wäre ein Teil des Wiwa-Weihers für eine Feuerwache zugeschüttet worden. Als weitere Standorte waren der Schloß-Vorplatz, das Gelände um das ehemalige Schießhaus oder das ehemalige Kommunbrauhaus an der Schütt im Gespräch. Schließlich konnte man sich im Standtrat mit 1. Bürgermeister Hans Ort an der Spitze auf den jetzigen Standort in der Industriestraße mit Anbindung an die Aurachtalstraße einigen.
Nach zweijähriger Bauzeit wurde ein Komplex geschaffen (Kosten 4,32 Mio. DM), der von den Gästen und Fachleuten als größte und modernste Anlage aller freiwilligen Feuerwehren in ganz Mittelfranken gelobt wurde.
Schmuckstück der Feuerwache war und ist die Alarmzentrale, die 1992 wie die gesamte Wache renoviert und umgebaut bzw. erneuert wurde. Mit drei Arbeitsplätzen ist sie auf dem aktuellsten Stand der Technik.
Die Herzogenauacher Feuerwehr ist nach der Anschaffung einer weiteren 30 Meter langen Leiter für alle Katastrophenfälle bestens gerüstet.
Andreas Batz, seit 1970 stellvertretender Kommandant, und Siegbert Sendner, im Jubiläumsjahr 1975 noch stabführend beim Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr, seit 1987 deren Kommandant und seit 1992 zusätzlich noch Vorstand, können zufrieden auf das Geleistete zurückblicken und hoffnungsvoll in die Zukunft sehen. Auch um den Nachwuchs brauchen sie sich keine Sorgen zu machen, in Herzogenaurachs Feuerwehr gibt es diesbezüglich keine Probleme, auch wenn dies – bayernweit gesehen – eines der Hauptanliegen von Staatssekretär Günter Beckstein war, als er im Herbst 1992 die Brandschutzwoche 1992 bayernweit in Herzogenaurach zwischen Fehnturm und Türmerstum eröffnete.
Damit erweiterte sich zwangsläufig die Ausbildung auf Gebiete, die nicht nur willige Männer erfordern, sondern darüber hinaus auch technisches Verständnis voraussetzen. Wohl nie zuvor mußten die Männer der Freiwilligen Feuerwehr eine solch große Umstellung auf sich nehmen, als in dieser Zeit der industriellen Entwicklung. Eine wesentliche Verbesserung des Feuerschutzes wurde durch die Bildung der INA-Werksfeuerwehr unter Leitung des Kameraden Albert Spieß erreicht. Das gute Verhältnis zwischen der Freiwilligen Feuerwehr und der INA-Werksfeuerwehr gereichte beiden Wehren zum Vorteil und erhöhte die Schlagkraft erheblich.